Veranstaltungen bieten Ihnen die Chance, mit neuen und bestehenden Mitgliedern in Austausch zu treten. Mit Veranstaltungen machen Sie die Öffentlichkeit auf sich aufmerksam. Hier finden Sie wichtige Tipps, wie Sie Ihre Veranstaltung planen und umsetzen: Welche Formate kommen in Frage? Was gehört zu einem Veranstaltungsprofil? Welche Ressourcen sind erforderlich? Welche Genehmigungen, Versicherungen, Lizenzen sowie Zuständigkeiten sind zu klären?
Stimmen Sie Strategie, Ressourcen, Genehmigungen etc. und Zuständigkeiten Ihrer Veranstaltung ab.
Mit der Planung einer Veranstaltung beginnen Sie - je nach Größe und Vorhaben - bis zu einem halben Jahr im Voraus, bei Großveranstaltungen ggf. auch früher. Im Zentrum Ihrer Planung stehen die Fragen:
An diesen Zielen und den Zielgruppen richten Sie das Profil, die Ressourcen und Zuständigkeiten sowie die Ankündigung der Veranstaltung aus und entscheiden sich für das passende Veranstaltungsformat.
Wie geht es los? Legen Sie das Thema fest und finden Sie Veranstaltungspartner, um mehr Aufmerksamkeit, Vertrauens- und Glaubwürdigkeit für Ihren Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss zu erreichen. Gemeinsam können Sie Ihr Programm abwechslungsreicher und professioneller gestalten: Was spricht Ihre Zielgruppe an und was erwartet Sie von Ihnen, an welches Vorwissen können Sie anknüpfen? Passen Sie Termin, Dauer, Ort und Ankündigung der Veranstaltung an die Zielgruppen an. Denken Sie an die Berichterstattung und Dokumentation.
Welche lokalen Botschafter können Sie beim Programm, der Ankündigung oder Berichterstattung unterstützen? Eine Checkliste zum Profil Ihrer Veranstaltung hilft Ihnen dabei den Rahmen abzustecken.
Auch mit geringem finanziellem Aufwand können Sie attraktive Veranstaltungen realisieren. Sponsoren, die Sie für Ihre Ziele gewinnen können, entlasten finanziell oder durch materielle Spenden (z. B. Getränke, Speisen). Ein Kostenbeitrag erleichtert die finanzielle Situation. Stimmen Sie die Ressourcen auf Ihre Ziele und Zielgruppe ab und kalkulieren Sie – je nach Veranstaltungsformat und -größe – folgende Posten in Ihre Kostenaufstellung ein:
Zu Ihren Ressourcen zählen auch das verfügbare Personal und die Zeit, die Ihre Mitarbeiter für eine Veranstaltung investieren sollen. Klären Sie im Team die Zuständigkeiten, ob zusätzliche Hilfskräfte nötig sein werden, wer die Organisation übernimmt und welche Veranstaltungspartner Sie ins Boot holen können.
Gerade die Durchführung größerer Veranstaltungen erfordert Genehmigungen, Versicherungen und ggf. die Beachtung verschiedener Lizenzen. Schaffen Sie Rechtssicherheit für Ihren Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss. Die Genehmigungsverfahren sind regional / kommunal verschieden. Setzen Sie sich daher rechtzeitig (mindestens 6 Wochen) vor der Veranstaltung mit der / den Kommune(n) Ihres Veranstaltungs- ortes in Verbindung und fragen Sie nach, welche Genehmigungen Sie einholen müssen bzw. welche schriftlichen Auskünfte zu erteilen sind:
Veröffentlichen Sie eine Veranstaltungsordnung, die an der Kasse aufgehängt wird oder z. B. auf der Einladungskarte steht (z. B. Helmpflicht, Zeiten und Regeln für Aussteller).
Für Veranstaltungen und Events können verschiedene Versicherungen abgeschlossen werden, die vor allem bei größeren Veranstaltungen empfehlenswert sind. Vergleichen Sie hierzu mehrere Angebote im Blick auf Leistungen und Kosten:
Veranstaltungshaftpflichtversicherung
Versicherung von Sach- und Personenschäden, die im Rahmen der Veranstaltung auftreten; prüfen Sie, ob die Leistungen ggf. schon durch Ihre Haftpflichtversicherung abgedeckt sind.
Veranstaltungstechnikversicherung
Versicherung von Schäden und Abhan- denkommen von Zelten, Bühnen, Licht, Tonanlagen, Sanitäranlagen, etc.
Veranstaltungsrechtsschutzversicherung
Versicherung zur Klärung von Rechtsfragen und-streitigkeiten in der Vorbereitung, Durchführung und dem Abschluss von Veranstaltungen, insbesondere bei Märkten, Großveranstaltungen (z. B. Regionale Waldbesitzertage), Ausstellungen, etc.
Lizenzen gilt es vor allem rund um Musik, Bild- und Videomaterial zu beachten. Für Veranstaltungen mit musikalischer Begleitung (mit Eintritt) muss die Veranstaltung bei der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) angemeldet werden. GEMA Gebühren können vermieden werden, indem man lizenzfreie Musik einsetzt.
Steht das Profil Ihrer Veranstaltung, klären Sie, was im Einzelnen zu tun ist. Wer verantwortet welchen Arbeitsschritt und führt ihn durch? Wer trifft welche Entscheidungen und wer trägt das Haftungsrisiko?
Erstellen Sie für die Vorbereitung einen Ablaufplan, bis wann die Aufgaben und Arbeitsschritte zu erledigen sind. Der Hauptorganisator koordiniert den Ablauf bzw. Zeitplan, überprüft den Fortschritt der Arbeitsschritte und behält den Gesamtüber- blick. Zwischen allen Beteiligten muss ein kontinu- ierlicher Austausch stattfinden, um böse Überraschungen und Unstimmigkeiten zu vermeiden.
Um den Überblick bei der Durchführung der Veranstaltung zu behalten, hilft Ihnen ein Drehbuch. Halten Sie in einer Tabelle wichtige Informationen für die einzelnen Programmpunkte fest:
Was Sie mit Informationen und gemeinsamen Erlebnissen erreichen können
Mit Veranstaltungen informieren Sie über Ihre forstliche Organisation und machen Informationen erlebbar. Sie können…
Wie Sie Standards souverän beherrschen und Massen beeindrucken
Je nach Ziel und Zielgruppe eignen sich für Ihre Veranstaltung unterschiedliche Formate. Welches für Sie das Passende ist, finden Sie über folgende Fragen heraus:
Einige Anregungen für Veranstaltungsformate werden anschließend kurz vorgestellt. Diese lassen sich miteinander kombinieren und nach eigenen Zielvorstellungen anpassen. Tipps zur konkreten Planung und Umsetzung finden Sie hier:
Mitgliederversammlungen und Infoveranstaltungen sind die Klassiker, um Ihre Mitglieder anzusprechen und Bindungen zu stärken. Veranstaltungen sind Ihre Möglichkeit, Transparenz und Mitgliederpartizipation zu praktizieren. Präsentieren Sie sich dabei ehrlich und objektiv, erklären Sie Abläufe und Hintergründe. Vergewissern Sie sich auch, welcher Auskunftspflicht Sie unterliegen und welche Tagesordnungspunkte in Ihrer Satzung festgesetzt sind.
Was erwartet die Zielgruppe von Ihnen? Lassen Sie Ihre Zuhörer mit den neuen Informationen nicht im Regen stehen, sondern zeigen Sie auf, welche Handlungsoptionen sich hieraus für sie ergeben.
Die Uhrzeit, die Sie für Ihre Veranstaltung wählen, nimmt starken Einfluss auf die Altersgruppenverteilung der Teilnehmer und ob Sie auch beruflich gebundene und weiter entfernt lebende Waldbesitzer für die Veranstaltung gewinnen.
Neben Grußworten und Informationen aus dem laufenden Geschäft bietet sich ein aktuelles Thema als Kick-Off Vortrag oder thematischer Einstieg an. Beispiele für Vortragsthemen auf Ihrer Mitgliederversammlung:
Laden Sie dazu z. B. einen externen Referenten ein, nutzen Sie Ihre Partnerorganisationen der Forst- und Holzbranche.
Sie können die Informationsveranstaltung mit einer Exkursion bzw. Führung kombinieren oder auch eine spannende Podiumsdiskussion anschließen, die das Thema aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet.
Mögliche Programmpunkte für Ihre Mitgliederversammlung:
Planen Sie für Fragen ausreichend Zeit ein. Kennen sich die Teilnehmer bereits oder sollten Sie Namensschilder vorbereiten? Schaffen Sie eine passende Atmosphäre und lassen Sie in Pausen Zeit für den persönlichen Austausch. Je nach Budget Ihrer Organisation können Sie die Stimmung durch freie Getränke und Verpflegung heben. Beim Abschluss kündigen Sie Folgeveranstaltungen bzw. kommende Termine für die Zielgruppe an.
Während Führungen in der Regel wenige Stunden dauern, nehmen Exkursionen einen halben bis ganzen Tag in Anspruch. Mit Führungen und Exkursionen können Sie verschiedene Zielgruppen erreichen. Homogenere Gruppen (z. B. Brennholznutzer, Walderben unter 40 Jahren, Waldbesitzerinnen) erleichtern es Ihnen, die Teilnehmer inhaltlich abzuholen und auf deren Bedürfnisse und Interessen (Motive) einzugehen. Fragen Sie stets nach, ob die Inhalte verstanden wurden, erklären Sie Fachbegriffe. Planen Sie allgemein etwas Zeit für Fragen und kleinere Diskussionen ein.
Bei Führungen und Exkursionen können Sie Ihre Tätigkeitsfelder präsentieren, Akzeptanz für Projekte schaffen, mit Waldbesitzern ins Gespräch kommen und eine zusätzliche Bindung von Mitgliedern und Kunden erreichen.
Zu Ihrem Repertoire können klassische waldbaulich geprägte Führungen zählen, aber auch Themen, welche sich gezielt an einzelne Zielgruppen wenden.
Mögliche Themen für Führungen sind:
Sie benötigen geeignete Vorzeigebestände und weiteres Anschauungsmaterial, wie Diagramme, Fotos, Karten. Als Vorzeigebestände eignen sich oft kommunale Wälder. Außerdem können Sie andere Personen (Waldbesitzer, Vertreter von Behörden und Vereinen, Unternehmer etc.) einbeziehen. Geben Sie den Teilnehmern die wichtigsten Inhalte nochmals in ausgedruckter Form mit nach Hause.
Die Einladungs- und Anmeldeunterlagen müssen alle relevanten Daten enthalten: Ansprechpartner/ Kontaktdaten, Thema, Datum, Zeit, Treffpunkt, Anfahrtsbeschreibung, ggf. Kostenbeitrag, nötige Ausrüstung (Schuhwerk, Sicherheitskleidung, etc.), Anmeldeschluss.
Prüfen Sie unbedingt Ihre Haftungspflichten. Schließen Sie ggf. bereits bei der Anmeldung eine Haftung aus: „Die Teilnahme an der Veranstaltung findet auf eigene Gefahr und Verantwortung statt.“
Mit Events können Sie neue Waldbesitzer werben und eine breite Öffentlichkeit erreichen. Als Veranstaltungsreihe ist auch eine regelmäßige Umsetzung, wie bei den regionalen Waldbesitzertagen, möglich.
Attraktionen und Erlebnisangebote kombiniert mit Sachinformationen regen Emotionen bzw. verschiedene Sinne an. So bleibt Ihr Zusammenschluss positiv in Erinnerung und die Informationen sind später leichter abrufbar. Auch in den Medien wird gerne über etwas Erlebtes, Lebendiges berichtet. Die Forstwirtschaft hat von der Natur bis zur Technik, von der Erholung bis zur aktiven Waldbewirtschaftung eine Vielzahl an Themen, Vorführbarem und Erlebnissen zu bieten. Hier einige Vorschläge für mögliche Themenblöcke, die für größere Veranstaltungen auch miteinander kombiniert werden können (vgl. dazu Ausstellungen):
Durch Feste bieten Sie Ihren eigenen Mitgliedern oder Kunden etwas Besonderes und können gleichzeitig bei anderen Waldbesitzern, Multiplikatoren und der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam machen. Über Feste wird in den Medien gerne berichtet, da sie nicht zum Alltagsgeschäft zählen und mit meist buntem Programm eine positive Berichterstattung erlauben.
Sie können der Öffentlichkeit Ihre forstwirtschaftliche Organisation lebendig und aktiv präsentieren. Die Attraktivität einer Festveranstaltung liegt in der Mischung aus offiziellem Part (z. B. Reden, Grußwort, Festvortrag, Ehrung, Eröffnung, Einweihung), kulturellem Rahmenprogramm (z. B. Musik, Kleinkunst, Theater, Vorführungen, Ausstellungen), ggf. kulinarischem Erlebnis und immer gesellschaftlichem Zusammensein.
Mögliche Anlässe und Varianten für Feste und festliche Veranstaltungen sind: Jahreszeitlich orientierte Feste (z. B. Sommerfest, Weihnachtsfeier), thematische Feste (z. B. Waldweihnacht, Waldfest, Holzfest), Ehrungen, Jubiläen, Preisverleihungen (z. B. Ehrenmitgliedschaft, Preisverleihung nach Wettbewerben). Denken Sie auch an Aktionen oder Attraktionen für Kinder
Mit einer Ausstellung machen Sie auf Ihren Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss auch außerhalb der Waldbesitzerzielgruppen aufmerksam. Die kulturellen, sozialen oder naturbezogenen Inhalte sollten stets einen regional-lokalen Bezug haben und für jedermann zugänglich sein.
Über Ausstellungsgegenstände, wie Bilder und Exponate, durch Texte zum Lesen oder Anhören verdeutlichen Sie Informationen und machen sie erlebbar. Interaktive Elemente zum Anfassen und selbst Ausprobieren sind hierfür von Vorteil. Durch Riechen, Fühlen, und Hören können Sie die Verbindung von Mensch und Natur hervorheben. Dabei reicht oft eine kleine Schau im Foyer einer Bank, eines Rathauses oder in anderen öffentlichen Räumlichkeiten.
Ausstellungen sind oft aufwändig in der Vorbereitung, holen Sie sich deshalb Partner ins Boot. Beziehen Sie beispielsweise Hochschulen, Schulen, Volkshochschulen, Künstlerkreise, Fotogemeinschaften und Videogruppen, andere Vereine, etc. mit ein.
Würdigen Sie Ihre Ausstellungseröffnung mit einem Umtrunk oder einem Fest, zu der Sie die Presse frühzeitig einladen. Vertreter der Lokalprominenz können als Schirmherren oder für die Eröffnung der Ausstellung eingebunden werden.
Verbinden Sie eine Ausstellung mit Mitmachaktionen (z.B. einem Foto- oder Malwettbewerb) um zusätzliches Interesse bei der Bevölkerung zu wecken. Bewerben Sie die Ausstellung sowie zusätzliche Aktionen und Führungen rund um die Veranstaltung über die Presse sowie die sozialen Medien und alle weiteren Kommunikationskanäle Ihres Zusammenschlusses und befreundeter Organisationen und Behörden.
Beispiele für Ausstellungsthemen sowie mögliche Inhalte:
Grundsätzlich gilt: Suchen Sie den persönlichen Kontakt während der Veranstaltung. Durch die eigene Persönlichkeit und den Austausch mit Ihren Besuchern können Sie Glaubwürdigkeit, Professionalität und Sympathie vermitteln und auf die Anliegen der Zielgruppen unmittelbar eingehen.
Das Projekt KomSilva hat ein Handbuch für forstliche Veranstaltungen, Events und Führungen herausgebracht. Sie finden es hier zum Download.