Energieholz nutzen


Viele Waldbesitzer ernten in ihrem Wald Energieholz für sich selbst, ihre Familie oder ihre Nachbarn. Meistens wird das Holz als Scheite aufgearbeitet.
Weniger Waldbesitzer lassen das Holz maschinell hacken und als Hackschnitzel bereitstellen. Diese Waldbesitzer besitzen häufig noch einen landwirtschaftlichen Betrieb mit größerer Wohn- und Bürofläche zum Heizen und verfügen über ausreichend und kostengünstigen Lagerplatz für das Hackgut. Andere Energieholzprodukte sind Pellets und Briketts.
Bislang kommt das Holz hierfür in Deutschland aber überwiegend aus Resthölzern, also „Abfall“ aus Sägewerken, und weniger direkt aus dem Wald. Zudem ist eine Verarbeitung von Holz zu Pellets und Briketts aus eigenem Wald wegen der kleinen Bedarfsmengen viel zu aufwendig und für eine Energieholzversorgung auf kurzem Weg nicht geeignet.

 

Aufarbeitung von Energieholz

Bei der Produktion und Versorgung von eigenem Brennholz und Hackschnitzeln gehen Waldbesitzer sehr unterschiedlich vor. Überlegen Sie, wie bei anderen Holznutzungen auch, welche Arbeitsschritte Sie selbst durchführen wollen und womit sie Dritte beauftragen. Wichtige Fragen, die Ihnen bei der Entscheidung helfen, u. a. zur Arbeitssicherheit, haben wir unter Eigen- und Fremdleistung für Sie zusammengefasst.
 

Meist können Kronenholz oder andere Resthölzer aus einer Holznutzung mit Vermarktung als Brennholz genutzt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Unternehmer, ob er ihnen das Energieholz vorrücken kann. Sie ersparen sich viel Zeit und Energie, wenn Sie den Transport durch den Bestand nicht händisch erledigen.
 

Informationen über Arbeitsverfahren bei der Brennholz- und Hackschnitzelbereitstellung finden Sie im Bayerischen Waldbesitzerportal, auf der LWF-Webseite und in den LWF-Merkblättern 20 (Scheitholz) und 10 (Hackschnitzel). Neben der richtigen Aufarbeitung ist auch eine korrekte Lagerung und Trocknung des Holzes wichtig. Dadurch profitieren Sie von einer vollständigeren Verbrennung und schonen gleichzeitig die Umwelt durch weniger Emissionen. Auf Waldwissen.net erfahren Sie, worauf Sie beim Messen des Wassergehaltes im getrockneten Brennholz, der 20 % nicht überschreiten darf, achten sollten.

 


Vergleichen Sie verschiedene Arbeitsverfahren und –abläufe:
 

  • Wo zum Beispiel können Sie Zeit einsparen, indem Sie das Holzscheit nicht „zum x-ten Mal“ in die Hand nehmen?
  • Bietet sich der Transport von Rundholz aus dem Wald durch einen Unternehmer zu Ihrem Lagerplatz an, an dem Sie das Holz aufarbeiten und trocknen?
  • Welche (Spalt-)Arbeiten können Sie händisch erledigen, bleiben dabei körperlich fit und sparen so teure Investitionen, die sich erst noch auszahlen müssen?
  • Können Sie Geräte und Maschinen bei Ihrem Forstwirtschaftlichen Zusammenschluss ausleihen, die Ihnen die Arbeit erleichtern und Kosten sparen oder lohnt es sich gemeinsam mit dem Nachbarn welche anzuschaffen?
 

Einsparung

 

Für viele Waldbesitzer ist die Einsparung beim Heizen mit Holz aus dem eigenen Wald gegenüber einer anderen Energiequelle ein wichtiger Grund für die Energieholznutzung. Eine Einsparung entsteht, wenn die Kosten für das Heizen mit Holz geringer sind als für das Heizen z. B. mit Heizöl.

Häufig gibt es im Haushalt bereits eine Holzheizung bzw. einen Ofen und eine andere Heizung mit fossilen Energien. In diesem Fall können die Kosten für z. B. Heizöl [€/Liter] direkt mit den Rohstoff- und Bereitstellungskosten des Brennholzes verglichen werden.
Ermitteln Sie dafür folgende Brennholzkosten:
 

  • Rohstoffwert [€/Rm], z. B. durch Vergleich mit einem alternativen Verkauf als Brennholz oder als Industrieholz
  • Kosten für Aufarbeitung und Transport [€/Rm], z. B. Investitionen von Maschinen, Geräten und Fahrzeugen; Betriebsstoffe, Kosten für Holzernte- und Transportdienstleistungen


Der Vergleich der Kosten ist einfach für den jeweiligen Jahresbrauch des Rohstoffs oder über ein soge-nanntes „Heizöläquivalent“ von ca. 190 Liter/ Rm getrocknete Buche bzw. 130 Liter/ Rm getrocknete Fichte möglich.

Steht die Entscheidung für eine Heizanlagen-Investition an, kalkulieren Sie auch die Kosten der beiden Heizanlagen. Holen Sie sich dafür verschiedene Angebote ein. Grundsätzlich ist die Holzheizung teurer als eine Ölheizung und lohnt sich daher aus ökonomischer Sicht rechnerisch nur, wenn der Holzrohstoff entsprechend günstig gewonnen werden kann.
 

Gründe für die Energieholznutzung

Neben der möglichen Einsparung sprechen aber auch andere Gründe für eine Energieholznutzung. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Vor- und Nachteile bei der Aufarbeitung von Energieholz aus ihrem eigenen Wald, dann können sie die beste persönliche Entscheidung treffen.

Eine optimale Energieholznutzung endet nicht beim Holzlager am Haus. Informieren Sie sich darüber, wie Sie richtig heizen. Durch die richtige Bedienung Ihres Ofens bzw. Ihrer Heizung können Sie eine optimale Rohstoffausnutzung für sich erzielen und den Feinstaubausstoß in Ihrer Nachbarschaft verringern. Wichtige Informationen hierfür beinhaltet die Bedienungsanleitung des Heizanlagen-Herstellers und auch dieser Ratgeber der Landesforsten Rheinland-Pfalz.
 


 



Weiterführende Informationen