Die Erschließung beinhaltet den Zugang von der öffentlichen Straße bis zum einzelnen Baum, der geerntet wird. Eine sorgfältig geplante Erschließung hilft Ihnen dabei, Ihren Wald schonend zu bewirtschaften. So können Sie große Schäden durch die Befahrung am Boden und an stehenden Bäumen vermeiden. Werden Sie regelmäßig aktiv und pflegen Sie Ihre Waldwege, um spätere teure Reparaturen zu vermeiden.
Im Wald unterscheidet man zwischen der „Walderschließung“ durch Waldstraßen/ Forstwege/ Fahrwege und der „Feinerschließung“, die das Bringen des Holzes aus dem Bestand an die Waldstraße ermöglicht.
Waldstraßen/ Forstwege/ Fahrwege können von LKWs befahren werden und machen so eine kostengünstigere Holzabfuhr aus dem Wald möglich. Außerdem setzen Schutzmaßnahmen für Ihren Wald, wie die schnelle Abfuhr von Käferholz und der Einsatz von Löschfahrzeugen bei Waldbrand, sowie auch eine kurze Rettungskette für Ihre Sicherheit eine gute Erschließung voraus.
In der Forstsprache fasst man die Baumaßnahmen für die Walderschließung unter dem Begriff „Wegebau“ zusammen. Dazu gehören:
Für den Wegebau benötigen Sie spezielles Fachwissen und Maschinen (weitere Infos: ThüringenForst, LWF). Zudem sind Sie häufig auf die Zusammenarbeit mit Ihren Waldnachbarn angewiesen. Gerade als kleiner Waldbesitzer ist es daher sinnvoll, sich hierbei Unterstützung bei ihrem forstlichen Berater und Betreuer zu suchen. Dieser berät Sie auch zu möglichen Förderungen beim Wegebau.
Zur Feinerschließung gehören Maschinenwege, Rückegassen, Seillinien und Polterplätze. Zwischen den Bundesländern werden die Begriffe z. T. verschieden verwendet.
Wie und welche dieser Wege in Ihrem Wald angelegt sind, entscheidet mit darüber, welche Arbeitsverfahren und Maschinen überhaupt für die Holznutzung eingesetzt werden können. Die Wegebefahrbarkeit nimmt auch Einfluss auf den Zeitpunkt der Holzernte und darauf, wie schnell eine Holzabfuhr möglich ist. Hinweise zum Bodenschutz beim Forstmaschineneinsatz finden Sie im LWF-Merkblatt 22.
Entscheidend für die Art der Feinerschließung ist die Geländeneigung. In der Ebene reichen meist einfache, gerade Rückegassen, die in regelmäßigen Abständen von ca. 30 m Abstand und jeweils 3-4 m Breite angelegt werden. In Hanglagen sind in der Regel Maschinenwege mit Erdarbeiten oder auch Seillinien für den Seilkran erforderlich.
Polterplätze haben eine möglichst geringe durchschnittliche Entfernung zum geernteten Holz und bieten ausreichend Platz. Tipps und weitere Informationen zur Feinerschließung finden Sie im LWF-Merkblatt 38.
In der Vorbereitung einer konkreten Erntemaßnahme muss die Erschließungssituation der betroffenen Nutzungsflächen analysiert und ggf. erweitert werden. Das Erschließungsnetz, bisweilen auch als forstliche Wegeinfrastruktur bezeichnet, umfasst dabei verschiedene Erschließungsebenen. Das Hauptwegenetz (LKW-fähig ausgebaute Waldstraßen), die Feinerschließung (Gassen, Wege, Linien) sowie Polterplätze zur Lagerung des geernteten Holzes und die Aufgliederung der Flächen mittels Abteilungs- bzw. Grenzlinien.
Die Bestandsaufnahme des vorhandenen Erschließungsnetzes stellt ein wichtiges Teilprojekt innerhalb eines Mobilisierungsvorhabens dar. Die Erschließungssituation ist beispielsweise für die Wahl der Holzerntetechnik, für den Zeitpunkt des Erntevorhabens (Jahreszeit) sowie für die Organisation der Logistik (Holzabfuhr) von entscheidender Bedeutung. Die Herausforderungen nehmen dabei mit der Beschaffenheit der Geländeform zu: Während im energiearmen Relief (Flachland) meist einfache Wege und Gassen ausreichen, ist im energiereichen Relief ein aufeinander abgestimmtes Netz an Fahr- und Maschinenwegen notwendig.
Die Bezeichnung der Wege wird je nach Bundesland unterschiedlich geführt. Dies betrifft auch die Darstellung in den Forstgrundkarten.
Oftmals werden die Wendemöglichkeiten (Sackgasse / Übergang Fahrweg zu Maschinenweg, etc.) für die Holz-LKW in den Forstgrundkarten bisher nicht ausreichend dargestellt. Es empfiehlt sich, diese beim Planungsbegang für die Holzabfuhr in den Karten nachzutragen.
Weiter ist es für ein Mobilisierungsvorhaben wichtig, Polterplätze zu markieren bzw. anzulegen. Dabei ist auf eine ausreichende Größe ebenso zu achten wie auf die durchschnittliche Entfernung zum Hiebsort, da hiervon die Rückekosten maßgeblich beeinflusst
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